Sport
Der Jagdparcours
„Clay pigeon shooting is a sport, a skill, perhaps
even an art.“
Percy Stanbury & G.L. Carlisle, Clay Pigeon
Marksmanship
Er darf zu Recht als die hohe Kunst des
Flintenschießens gelten. Wie keine
andere Flinten-Disziplin ist der Parcours
seinem natürlichen Ursprung, der Jagd,
verhaftet und entwickelt doch seine
eigenen Gesetzmäßigkeiten. Er kommt
dem Golfspiel näher als dem Büchsen-
schießen. Wie bei Ballsportarten sind
flüssige und elegante Bewegungsabläufe
sowie Rhythmus, Ruhe und Konzen-
tration erforderlich. Die Dynamik liegt
in der Sache selbst und muss nicht erst
durch Zeit- oder Zielvorgaben künstlich
erzeugt werden.
Die Monotonie schematischer Abläufe –
wie sie so typisch ist für olympische
Disziplinen – kann nicht aufkommen.
Jeder Stand stellt neue Anforderungen.
Das Leichte, Intuitive, fast Spielerische
und die Notwendigkeit, sich schnell auf
neue Situationen einzustellen, machen
den Reiz und zugleich die hohe Kunst
aus.
Schließlich tut auch die ursprüngliche
Umgebung das Ihre. Man bewegt sich
mit der Flinte von Stand zu Stand - auf
dem Feld, in Lichtungen oder auf kleinen
Hügeln, hält inne, meditiert und genießt
die Ausblicke in die oftmals großartige
Landschaft.
Im Gegensatz zum Schießkeller bleibt die
Luft frisch, der Schuss verhallt im Freien
und manchmal raschelt das Laub von
einer niedergehenden Schrotgarbe.
Den Abend eines Parcourstags beschließt
man idealerweise mit einem Glas Single
Malt, vor dem Kaminfeuer, vielleicht
auch mit einem Buch - und sinniert hin
und wieder mit einem fast unmerklichen
Lächeln über die schönsten Treffer.
Shooting rediscovered.